[Dieser Text erschien ursprünglich auf meinem nicht mehr existenten Blog musive.de]
In Eastshade spielt ihr ein*e Maler*in, die auf die gleichnamige Insel reist, um den letzten Wunsch eurer Mutter zu erfüllen: Ihr sollt fünf ganz besondere Orte auf der Insel malen! Auf dem Weg dorthin erleidet eure Fähre jedoch Schiffbruch und euer Gepäck geht größtenteils verloren.
Die Bewohner*innen empfangen euch aber mit sehr viel Herzlichkeit und warmem Tee. So gestaltet sich eure Reise über die Insel sehr gemütlich, denn ihr lernt viele Charaktere kennen, die euch ihre Geschichte erzählen, eure Hilfe bei kleineren Problemen brauchen, oder sich ein Bild mit einem ganz bestimmten Motiv von euch wünschen.
“Malen” bedeutet hier nichts anderes, als einen Screenshot zu machen. Dafür benötigt ihr jedoch Inspiration und Leinwände. Inspiration bekommt ihr durch das Besuchen neuer Orte, Unterhaltungen und Tee (Wirklich, Teetrinken ist in diesem Spiel eine wichtige Spielmechanik und das finde ich absolut angemessen). Leinwände könnt ihr entweder selbst herstellen oder kaufen. Das Crafting-System empfand ich als angenehm, ihr müsst nicht mehrere Minuten damit verbringen, irgendwelche Ressourcen zu sammeln.
Wer minimalistisch veranlagt ist, könnte argumentieren, dass das Crafting auch hätte weggelassen werden können. Mich stört es nicht, aber es ist eben auch nicht das, wofür ich Eastshade spiele. Allerdings kommt dem Crafting gelegentlich die Funktion eines Schlüssels zu („Stelle Gegenstand A her, um Aufgabe B erledigen zu können, was den Ort C erreichbar macht“). Abgesehen davon, dass ihr bei manchen Ecken der Spielwelt herausfinden müsst, wie ihr dort hingelangt, könnt ihr euch frei bewegen.
Spielmechanisch ist Eastshade also recht einfach gehalten. Für mich ist das stimmig, denn im Vordergrund stehen hier eindeutig die vielen kleinen Geschichten, die mal rührend, mal lustig, aber immer herzallerliebst sind. Und natürlich die Spielwelt selbst, die ist farbenfroh, ohne überbordend bunt zu sein, und wird zu jeder Tageszeit schön ausgeleuchtet.
Die Architektur mancher Gebäude erinnert mich ein bisschen an Myst. Die Welt ist in der Realität verankert, aber es gibt einen märchenhaften Touch. Und die Bewohner*innen dieser Welt sind anthropomorphe Tiere. Die Grafik selbst ist nicht auf dem allerneuesten Stand, aber durch die Stilisierung und Lichteffekte sieht das Spiel trotzdem gut aus.
Ich bin bis jetzt noch nicht ans Ende des Spiels gekommen. Da ich es für mich als eine Art Rückzugsort ausgemacht habe, spiele ich mal hier und da einen Abschnitt. Es ist sehr entspannend, eine reale Tasse Tee zu schlürfen und z.B. zwei Bärinnen dabei zu helfen, ihr Date zu organisieren.
Also wandere ich durch die Spielwelt, erfreue mich an den Lichteffekten und hier und da gibt’s ein Gemälde. Die Bilder bzw. Screenshots lassen sich übrigens exportieren, falls sie euch wirklich gut gefallen. In der Galerie (haha) könnt ihr ein paar meiner Meisterwerke sehen. Bitte nur ernst zu nehmende Gebote (2000€ aufwärts). Oh, der Teekessel pfeift!