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“The 100 best female footballers 2022”: in der Jury für den Guardian

Der ‘Guardian’ und der ‘Offside Rule Pod’ haben auch in diesem Jahr wieder ein Ranking der 100 besten Fußballerinnen der Welt erstellt. Dafür gibt es eine Jury – und ich hatte die große Ehre in diesem Jahr ein Teil davon zu sein.

 

Insgesamt 119 Journalist*innen, Fußballer*innen, Trainer*innen und andere Expert*innen wählten anonym jeweils ihre Top 40 des Jahres aus ca. 800 Nominierten. Die Bewertung hat anhand der gezeigten Leistungen innerhalb des letzten Jahres zu erfolgen. Je höher eine Spielerin in dieser Top 40 platziert ist, desto mehr Punkte erhält sie von dem jeweiligen Jurymitglied. Um Bias entgegenzuwirken, wird das höchste Ranking jeder Spielerin aus der Wertung genommen. Am Ende wird dann alles zusammengerechnet und es entsteht die Top 100.

 

Diese Abstimmung fühlte sich sehr schwierig an, abgesehen vom oben stehenden gibt es keine festen Regeln, und doch so viel zu bedenken und bei einer Top 40 gibt es unweigerlich einige schmerzhafte Entscheidungen zu treffen. Ich habe zum Beispiel darauf geachtet, nicht 40 Offensivspielerinnen auszuwählen und habe geschaut, wer lange Verletzungszeiten hatte. Dabei habe ich mich bemüht, nicht nur auf die europäischen Ligen zu schauen. Denn es war in den letzten Jahren ein berechtigter Vorwurf, dass das Ranking eurozentristisch ist.

 

Letztendlich kann ich aber nur bewerten, was ich auch sehen kann. Da sind wir dann wieder beim Thema der (internationalen) Übertragungen, manche Ligen lassen sich schlich für mich aus Deutschland heraus nicht gut verfolgen und es gibt eben nur eine begrenzte Zeit in jeder Woche. Um das aufzufangen, wird die Jury mit Menschen aus möglichst vielen verschiedenen Ländern und Hintergründen besetzt. Aber es gibt eben Ligen, Vereine und Spielerinnen, die international leichter zu verfolgen und präsenter sind als andere.

 

Deswegen lässt es sich aus meiner Sicht nicht vermeiden, dass ein solches Ranking immer ein Ungleichgewicht hat – und sowieso niemals alle, die es anschauen, zufriedenstellen kann. Ich habe mich einfach sehr geehrt gefühlt, dass ich eingeladen wurde und habe mein Bestes gegeben.