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A Short Hike

ashorthike
Vogel Claire fliegt über einen Teil des Nationalparks. Unter ihr ist ein Wasserfall, eine Brücke führt den Waldweg über den Fluss.

Das ziemlich gelangweilte Vögelchen Claire macht Urlaub bei ihrer Tante, die arbeitet nämlich im Nationalpark. Claire wartet auf einen Anruf, hat jedoch keinen Empfang. Tante May rät ihrer Nichte deshalb zu einer „kurzen Wanderung“ auf den Gipfel des Berges, und so macht diese sich etwas widerwillig auf den Weg. Ihr wandert, klettert und fliegt in A Short Hike also durch schönste Pixellandschaften und trefft dabei auf andere tierische Besucher*innen des Nationalparks.

 

Diese werden durch ihre Dialoge ziemlich gut charakterisiert und haben natürlich den ein oder anderen Auftrag für euch, so würde ein Frosch gerne einen Spaten gegen ein für den Sandburgenbau geeignetes Schüppchen eintauschen. Als Belohnung bekommt ihr Gegenstände, mit denen ihr weitere Aktionen ausführen könnt, wie z.B. eine Angel oder einen Eimer. Manchmal bekommt ihr auch goldene Federn, die ihr auch bei euren Erkundungen finden könnt. Claire braucht diese Federn, um lange genug am Stück klettern und schließlich den Berggipfel erreichen zu können.

 

Wer möchte, schafft das vermutlich innerhalb von ca. 60 Minuten (und findet bei dem bedeutungsvollen Anruf heraus, dass es Robinson-Yu nicht um eine plumpe Kritik an moderner Technik geht). Das Schöne an A Short Hike ist aber, dass es auch den üblichen Spielmechaniken einen Urlaubsmodus spendiert. Nehmen wir mal Angeln als Beispiel: Aus anderen Titeln kennt bestimmt auch ihr frustrierende Minigames, bei denen ein Balken durch frenetisches Klicken hinter einem wild hin und her schwimmendem Fisch gehalten werden muss. Nicht so hier, das Halten zweier Tasten reicht aus.

 

Am meisten Spaß macht es, auf eine hohe Stelle zu klettern und dann im langsamen Sinkflug wieder herunter zu gleiten. Wobei diese Ausflüge für mich oft unabsichtlich begonnen haben, die Steuerung ist manchmal etwas ungenau und so rutscht Claire einen Abhang hinunter, was ihr als Vogel zum Glück nichts ausmacht. Diese unfreiwilligen Abwege haben auch etwas Gutes, denn es gibt so ziemlich in jeder Ecke der Spielwelt etwas zu entdecken und manchmal findet sich beim Fliegen (oder Abrutschen) eine vorher ungesehene Strandbucht, Nische oder Schatztruhe.

 

Die Landschaft variiert, es gibt dichte Wälder, denen schon das erste herbstliche Gelb und Rot anhaftet; Strände und kleinere Inseln, zu denen ihr schwimmen könnt; die verschneiten Berge mit heißen Quellen, sowie Flüsse und Wasserfälle, deren Strömung euch mitreißen wird.

 

Wirklich zum Leben erweckt wird der Nationalpark durch Mark Sparlings Soundtrack, der für jede Landschaft schöne Melodien bietet und von luftiger Leichtigkeit durchzogen ist. Besonders “Somewhere in The Woods” und “Snow, Lots of Snow” sind mir noch lange im Ohr geblieben.

 

Ähnlich wie Eastshade ist also auch A Short Hike sehr gut darin, einen entspannte Spielwelt zu schaffen, die zur Erkundung einlädt. Meine Spiel-internen Lieblingsbeschäftigungen sind Fliegen (huuuuiiiiiiiiiiiiiiiii) und Stöckchen-Volleyball. Und ja, ich bin mir bewusst, dass es mindestens drei -chens in diesem Text gibt, aber in diesem speziellen Fall ist das genau richtig.

 

Ihr müsst übrigens keine Angst haben, dass ihr von vorne beginnen müsst, sobald ihr euch wieder in eure Hütte gelegt und das Spiel beendet habt: Bei Tante May seid ihr immer willkommen, euren Urlaub noch etwas zu verlängern.